Nachdem Tatia und ich unser (das ist wirklich merkwürdig... 'unser') Haus verließen, gingen wir in Richtung Park. Wenn ich genau überlegte, war ich bis jetzt nur einmal im Park gewesen. Ich bin halt nicht wirklich ein Naturmensch ... Aber andererseits dürfte das Blut von den Joggern, die sie vorher erwähnt hatte, schön frisch sein. Nicht so wie das von den Alkoholikern im Grill, die gerade ihren Ehestreit hinunterspülten.
"Gibt es einen besonderen Grund für dich, weshalb du wieder aufgetaucht bist?" fragte ich nach einer Weile der Stile und linste zu ihr hinüber. "Abgesehen von Klaus und..." Kurz hielt ich inne. "Und Elijah, meine ich." fügte ich noch hinzu und hoffte nur inständig, dass sie mein Zögern bei Elijah's Namen nicht mitbekommen hatte.

Als wirr endlich im Park ankamen, schaute ich mich bereit nach meiner Beute um. Als sie mich nach dem Grund fragte, weshalb ich hier war, hörte ich natürlich ihr Zögern. "Weshalb so zögerlich?" fragte ich argwöhnisch und zog eine Augenbraue nach oben. Das nam mich nun doch sehr wunder! "Naja nur das mich das leben im Exil genervt hat. Sonst eigentlich kein weiterer Grund." meinte ich dann aber noch, was ja auch die Wahrheit war. Nun wartete ich wieder gespannt auf eine Antwort von ihrer Seite ab

Nun, wenn ich ehrlich war, war ich mir sicher gewesen, dass sie meine Menschenvergangenheit kannte. Die, mit Elijah und Klaus... Vielleicht hatte ich jedoch auch Glück und sie wusste nichts davon? "Naja, die Mikaelsons und ich haben ja keine wirklich gute Vergangenheit miteinander..." fing ich langsam an und beließ es bei dieser 'Erklärung'.
Ich nickte verständnisvoll. Ja, es kann einfach nur grausam sein, wenn man die ganze Zeit im Exil lebt.

Ich sah sie doch etwas misstrauisch an und hob eine Augenbraue. "Etwa immer noch in Elijah verliebt? Ich dachte dein Augenmerk würde Stefan gehören." meinte ich und sah sie fragend an. Meine potenzielle Beute lies ich jetzt erst einmal aussen vor und wartete auf eine Antwort von Katerina, die auf sich warten lies.

Ich blieb abrupt stehen, als ich ihre Worte vernahm und sah sie mit offenem Mund an. "Wie bitte?" brachte ich nach ein paar Minuten der Stille heraus. Damit hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet. Und ... Wenn ich mich recht erinnere, war Elijah in mich verliebt und ... und ... und ... Kurz räusperte ich mich und setzte ein Lächeln auf. "Nun..." Ja, was nun? Ich hatte leider keine passende Antwort für Tatia. "Stefan ist eher an klein Gilbert interessiert und damit ist er uninteressant für mich geworden."

Ich schüttelte nur belustigt den Kopf und sah mich wieder um. Nach ihrer Reaktion empfand sie wirklich etwas für Elijah und das passte mir ehrlich gesagt gar nicht! Aber was soll man den da machen? Also blickte ich mich um und suchte die Personen aus, die kein Eisenkraut in oder bei sich trugen. Da fand ich auch schon einen ziemlich gut aussehenden Typen und grinste zufrieden. Langsam lief ich auf ihn zu und sprach ihn an

Beschämt blickte ich zu Boden. Selbst wenn ich in Elijah verliebt wäre (was ich natürlich nicht bin), wäre das egal. Er hasste mich, da war ich mir sicher. Ebenso wie Klaus und wer weiß ich denn noch. Und ich konnte mir auch vorstellen, wie sich Tatia fühlte, da es genau das gleiche ist mit Elena. Jedoch verspürte ich kein Mitleid oder ähnliches. Ich blickte wieder auf und mein Blick folgte Tatia, die gerade jemanden ansprach. Warum schämte ich mich überhaupt?

Schnell hatte ich den Jungen überzeugt und wir zogen uns zurück in die Bäume, die den Park säumten. Ich sah ihm direkt in die Augen und meinte. "Du wirst keinen Laut von dir geben und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich an nichts erinnern." Natürlich setzte die Wirkung sofort ein und ich schlug genüsslich meine Zähne in seinen Hals. Das Blut ran mir die Kehle runter und es war einfach nur göttlich

Ich war nicht so wirklich der Typ, der mit jemand anderen noch Smalltalk hielt, so wie Tatia. Irgendwie verschlechterte sich meine Laune an die Erinnerung an Elijah, weshalb ich mir kurzerhand einen blonden Typen schnappte, der an mir vorbeigegangen war und mir zugezwinkert hatte, und zog in mir in Vampirgeschwindigkeit in den Schatten einer alten Eiche. Schnell manipulierte ich ihn, dass er ja kein Geräusch machen sollte und sich ebenfalls nicht erinnern kann (so wie Tatia es gemacht hatte) und schlug meine Zähne in seinen Hals. Mein Mund fühlte sich schnell mit seinem warmen, wohligen Blut, was mir auch sofort den Hals herunterrinn.

Doch etwas reuevoll lies ich von dem Typen ab. Ich war kein Vampir der jemanden bis zum Tode aussaugte. Also wischte ich sein Blut weg und er lief davon, ohne sich an etwas zu erinnern, wie sie es ihm gesagt hatte. Die letzten Bluttropfen leckte ich von meinen Lippen und verlies den Schutz der Bäume. Danach setzte ich mich auf eine Bank und wartete auf Katerina

Ich merkte, das Tatia anscheinend fertig war und auf mich wartete (jedenfalls hoffte ich dies), da ich noch lange nicht fertig war. Eigentlich hatte ich vorgehabt, den Typen am Leben zu lassen und im letzten Moment konnte ich mich dazu auch wieder besinnen. Er glitt zu Boden, als ich von ihm abließ und mir den Mund abwischte. Ich bückte mich runter und begutachtete Blondschopf. Es wäre zu schade, wenn Mystic Falls so einen Schnuckel verlieren würde. Vielleicht würde er ja durchkommen, obwohl ich dies bezweifelte. Seine Brust hebt und senkte sich nur noch leicht und seine Augen flatterten öfters zu. Wahrscheinlich würde ihn irgendjemand finden, weshalb ich jetzt besser verschwinden sollte. Schnell war ich vom Tatort weg und stand mit einem breiten Grinsen vor Tatia.

Wieder hob sich meine Augenbraue. In weniger als einer Sekunde war ich bei dem Typen. Schnell biss ich in mein Handgelenk und drückte ihm dieses auf den Mund. Kaum hatte er ein paar Tropfen meines Blutes in seinem Mund, verschwand ich auch schon wieder von dort und tauchte neben Katerina auf. "Also wiklich." meinte ich leicht tadelnd, aber auch belustigt

"Entschuldige, Mom!" sagte ich und verdrehte die Augen. Warum sollten mich denn irgendwelche Menschen interessieren? Dieser Gedankenzug war einer der vielen Gründe, weshalb ich gehasst wurde. Und trotzdem konnte ich es nicht abstellen. Vielleicht sollte ich einfach meine Menschlichkeit abstellen, dann hätte ich deswegen wenigstens keine Schuldgefühle. "Und was machen wir jetzt?" fragte ich sie und zog eine Augenbraue hoch.

"Nun du bist hier zuhause. Was kann man also alles so machen?" fragte ich sie und sah mich etwas um. Naja das kleine Städtchen war ja nicht gerade dafür bekannt, das etwas los war. Das einzigste was mich hier her gezogen hatte, war das hier so viele Übernatürliche waren. Fast die halbe Stadt war ja Übernatürlich!